Die deutschen Koalitionsverhandler diskutieren über höhere Kryptosteuern

30 Prozent auf Gewinne ab dem 1. Tag

deutscher Bundestag

1.000 Milliarden Euro Sondervermögen sind nicht genug, die neue deutsche Bundesregierung will weiterhin aus dem Vollen schöpfen. Anders sind die vorläufigen Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen aus Union und SPD nicht zu erklären.

Die SPD möchte mehr Geld

Kann sich die SPD auch im Bereich Steuern durchsetzen, dann drohen den deutschen Krypto-Anlegern massive Verschärfungen bei Steuern und Haltefrist. Noch gehört Deutschland zu jenen Ländern, in denen die Besteuerung von Kryptogewinnen in voller Härte durchschlägt, doch das soll sich bald ändern.

Zumindest, wenn es nach dem Willen der SPD geht, die sich auch aus diesem Bereich zusätzliche Steuereinnahmen erwartet. Hier möchte man sich offenbar dem Nachbarland Österreich annähern, das schon jetzt bei Kryptos keine Haltefrist mehr kennt und Gewinne aus dem Handel oder Verkauf mit Kryptowährungen mit einem Steuersatz von 25 Prozent besteuert. Dieser kommt auch bei anderen Assets wie Aktien zur Anwendung. Der Zeitpunkt kommt zur Unzeit, schließlich steigen gerade große deutsche Institutionen in den Kryptohandel ein.

Derzeit ab 1.000 Euro einkommenssteuerpflichtig

Noch sind Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen in Deutschland steuerfrei, wenn die Coins zumindest ein Jahr gehalten werden. Wer diese Haltefrist nicht einhält, muss seinen Gewinn in der Einkommenssteuer angeben und dafür Einkommenssteuer von bis zu 42 Prozent bezahlen. Die Freigrenze dafür beträgt 1.000 Euro.

Das möchte die SPD ändern. Sie schlägt einen generellen Abgeltungssteuersatz von 30 Prozent vor, die Haltefrist von einem Jahr und der Freibetrag sollen vollständig entfallen. Damit würden die Gewinne aus Kryptowährungen zukünftig steuerlich nicht mehr wie ein sonstiges Wirtschaftsgut, sondern wie Kapitalerträge behandelt werden.

Das würde voraussichtlich den zukünftigen Handel mit Kryptowährungen betreffen und die mögliche Rendite massiv beschneiden. Das könnte den Blick der Anleger verstärkte auf neue Coins richten, die sich noch in der Presale-Phase befinden. Erweist sich das Geschäftsmodell neuer Token wie Solaxy als werthaltig, erwarten die frühen Investoren hohe Renditen.

Zitat: [Besteuerung Kapitaleinkünfte] Den Abgeltungssteuersatz auf private Kapitaleinkünfte erhöhen wir auf 30 Prozent. Einkünfte aus Kryptowährungen besteuern wir wie Kapitaleinkünfte.

Die vollständigen Arbeitspapiere der möglichen zukünftigen Koalitionspartner Union und SPD wurden vor ein paar Tagen geleakt und veröffentlicht. Wenn die darin erhobenen Forderungen der SPD Realität werden, dann würde dies den Kryptostandort Deutschland deutlich unattraktiver machen. Doch im Arbeitspapier ist der entsprechende Text rot markiert. Das bedeutet, dass es hier noch keine Einigung gibt.

Rückwirkender Beschluss dürfte rechtlich problematisch sein

Sollte die neue Gesetzgebung rückwirkend in Kraft gesetzt werden, würde sie auch jene Coins betreffen, die schon seit Jahren in den entsprechenden Portfolios liegen. Damit würden die neuen Steuergesetze auch Hodler und Anleger treffen, die auf eine langfristige Perspektive gesetzt haben.

Doch dann wären rechtliche Streitigkeiten vorprogrammiert, deren Ausgang ungewiss ist. Ein Blick nach Österreich zeigt, dass hier die alten Kryptowährungen ausgenommen sind, weil sie einst unter anderen rechtlichen Voraussetzungen gekauft wurden.

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